Der Cheddar zählt zu den beliebtesten Käsesorten der Welt. Je nach Reifezeit kann er entweder als Schnittkäse oder als Hartkäse verkauft werden und hat so allein in England einen Marktanteil von über 50 Prozent. Cheddar ist die weltweit am meisten produzierte und gekaufte Käsesorte. Sie begeistert mit ihrem mild-würzigen und leicht nussigen Geschmack. Dabei ist die gelbe-orange Farbe ihr Markenzeichen, obwohl sie erst während der Produktion durch das Beimischen des Farbstoffs Annatto zustande kommt.
Cheddar Herkunft – wo wurde Cheddar erfunden?
Der Cheddar wurde im Dorf Cheddar in der Grafschaft Somerset im Südwesten von England erfunden. Nach diesem wurde der Käse auch benannt. Da er allerdings keinem Gebietsschutz unterliegt, darf er auf der ganzen Welt produziert und als Cheddar verkauft werden. Wer aber großen Wert auf die Herkunft legt, der erhält mit dem West Country Farmhouse Cheddar einen original englischen Cheddar. Dieser stammt aus den englischen Counties Somerset, Devon, Dorset sowie Cornwall und ist als PDO-Käse – das bedeutet Protected Designation of Origin oder auch geschützte Ursprungsbezeichnung – EU-weit geschützt. Der Vorteil: Der West Country Farmhouse Cheddar ist mindestens 9 Monate auf den Bauernhöfen gereift und enthält weder Aromen noch Farb- oder Konservierungsstoffe.
Geschichte des Cheddar
Die Geschichte des Cheddar lässt sich bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Bereits 1170 bezeichnete König Henry II. aus England ihn als den besten Käse des Landes. Damals wurde der Käse noch in den zahlreichen Höhlen gelagert und gereift. Auch während der Herrschaft von König Charles nahm die Beliebtheit nicht ab. Doch erst im 19. Jahrhundert wurde das traditionelle Verfahren der Herstellung durch den Molkereibesitzer Joseph Harding modernisiert. Er gilt als Vater des Cheddar und führte neue Maschinen und Prozesse ein. Damit stieg die Bekanntheit der Käsesorte schlagartig an – er wurde nämlich auch in Schottland, Nordamerika sowie Australien eingeführt.
Dass Cheddar heute zu den beliebtesten Käsesorten zählt, ist aber nicht nur dem verführerischen Geschmack zu verdanken, sondern liegt zum Teil auch am Zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit gab es Verknappungen in der Lebensmittelversorgung, weshalb auch die Milch rationiert werden musste. Dabei war der Cheddar eine der wenigen Käsesorten, die in großen Mengen hergestellt werden durften. Die Herstellung vieler anderer Käsesorten wurde dagegen verboten.
Besonderheiten des traditionellen Cheddar
Cheddar wird aus Kuhmilch gewonnen und hat einen Anteil von mindestens 48 Prozent Fett in der Trockenmasse. Je nach Reifegrad verändert sich die Konsistenz. Reift er länger, wird er fest und intensiv im Geschmack. Bei einer kurzen Reifezeit hingegen bleibt der Käse mild und hat eine sahnige Konsistenz. Dank der besonderen Herstellung – dem Cheddaring – und der langen Reifung verfügt Cheddar über einen Laktosegehalt von weniger als 0,1 Prozent und ist somit quasi laktosefrei.
Er hat darüber hinaus sehr gute Schmelzeigenschaften und eignet sich daher nicht nur hervorragend für die kalte Küche – auf Broten, als Snack oder in Salaten – sondern auch zum Verfeinern oder Überbacken leckerer, warmer Gerichte. Traditioneller Cheddar zeichnet sich zum einen durch seine natürliche Produktion ohne Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe aus und zum anderen durch die Reifung. Er hat nämlich eigentlich eine dünne Rinde, die beim Cheddar aus der Massenproduktion fehlt. Das liegt daran, dass dieser in der Regel 3 bis 6 Monate in einer Folie reift – anders als der klassische Cheddar, der mindestens neun Monate auf den Bauernhöfen reift.